Effizienzturbo fürs Risikomanagement

Effizienzturbo fürs Risikomanagement

Das Risikomanagement für Unternehmen Sinn macht ist aus meiner Sicht unbestritten. Es trägt zur Stabilität von Unternehmen und mittel- bis langfristig zum Unternehmensergebnis bei. Leider überwiegt oft die kurzfristige Perspektive, nach welcher Risikomanagement in erster Linie Geld kosten und Aufwand verursacht. Ein Grund dafür ist wahrscheinlich die Tatsache, dass der Erfolg des Risikomanagements nur schwer zu messen ist. Schließlich weiß man nicht ob die identifizierten und durch teilweise aufwändige Maßnahmen verminderten oder vermiedenen Risiken auch ohne die Maßnahmen überhaupt jemals eingetreten wären.

Noch dazu kommt, dass Risikomanagement inzwischen in vielen Normen und Gesetzen gefordert wird. Auch das verstärkt den Eindruck eines notwendigen Übels. Der tatsächliche Nutzen einer risikoorientierten Unternehmensführung tritt dabei leider in den Hintergrund.

Risikomanagement als effizienter Werkzeugkoffer

Umso wichtiger ist es, dass gefühlte Aufwand-Nutzen-Verhältnis des Risikomanagement hin zu einem höheren Nutzen zu verschieben. Dies kannst du erreichen indem du Risikomanagement nicht als formales Managementsystem verstehst und neben die anderen betriebenen Managementsysteme stellst. Vielmehr stellt das Risikomanagement einen Werkzeug- und Methodenkoffere bereit um unternehmensweit effektiv Risiken zu identifizieren und zu behandelt. Wie oben bereits beschrieben wird Riskmanagement in zahlreichen Normen und Gesetzen gefordert. Exemplarisch können dabei das Informationssicherheitsmanagement oder das Lieferkettengesetz genannt werden. Damit entsteht in vielen Teilbereichen der Unternehmen die Notwendigkeit Risikomanagementmethoden einzusetzen.

Die Betrachtungsweise des Risikomanagements als Werkzeug- und Methodenkoffer eröffnet die Möglichkeit all diese Teilbereiche auf einmal zu bedienen. Der Aufwand wird so minimiert und der Nutzen maximiert. Es entstehen Synergien, welche den Aufwand auf ein machbares Maß reduzieren und dennoch zu positiven Effekten für das Unternehmen führen.

Die 6-3-5 METHODE zur Risikoidentifikation

Die 6-3-5 METHODE zur effizienten Risikoidentifikation!

Die 6-3-5 Methode ist eine kreative Gruppenarbeitstechnik, die im Grunde für die Lösung aller möglichen Probleme genutzt werden kann. Eine Möglichkeit ist der Einsatz der Methode zur Identifikation potenzieller Risiken und Probleme in einem Projekt oder einer Organisation. Diese Methode nutzt das Wissen und die Kreativität der Teammitglieder, um eine umfassende Liste von möglichen Risiken zu erstellen, die dann priorisiert und bearbeitet werden können. 

Durch den Einsatz einer aus sechs Mitgliedern bestehenden interdisziplinären Gruppe, ergeben sich dabei  deutliche Vorteile:

Im Video wird die grundsätzliche Funktionsweise der 6-3-5 Methode erläutert.

Die dazugehörige Präsentation findest Du hier zum Download.

Überblick Risikomanagement im Rahmen des LkSG

Risikomanagement im Rahmens des Lieferkettensorgfaltspflichtgesetzes

Das Lieferkettensorgfaltspflichtgesetz ist in erster Linie eines, ein verdammt langes Wort. Aber Spaß bei Seite. Sicherlich mit den besten Absichten ins Leben gerufen, stellt es Unternehmen vor die Herausforderung ihre Lieferkette systematisch bzgl. möglicher Risiken für Menschenrechte und Umwelt zu überwachen und auf mögliche Verstöße und Vorfälle zu reagieren.

Das Lieferkettensorgfaltspflichtgesetz  wurde im Jahr 2021 verabschiedet wurde. Es verpflichtet seit dem 1.1.2023 Unternehmen ab einer Größe von 3000 Mitarbeitern, ihre Lieferketten auf mögliche Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung zu überprüfen und gegebenenfalls Maßnahmen zu ergreifen, um diese zu verhindern. Ab dem 1.1.2023 wird diese „Mindestgröße“ auf 1000 Mitarbeiter gesenkt.

Das Ziel des Gesetzes ist es, die Verantwortung von Unternehmen für ihre Lieferketten zu stärken und sicherzustellen, dass sie ihrer Sorgfaltspflicht in Bezug auf Menschenrechte und Umwelt gerecht werden. Es soll auch dazu beitragen, dass Verbraucherinnen und Verbraucher sich auf die Einhaltung ethischer und ökologischer Standards bei den Produkten, die sie kaufen, verlassen können.

Eine der Schwerpunkte dabei ist die Einrichtung und Betrieb eines Risikomanagementsystems entlang der gesamten Lieferkette vom Rohrstofflieferanten bis zum Endkunden.

Im nachfolgenden Video möchte ich einen kurzen Überblick über das Risikomanagement im Rahmen des LkSG geben.

Risiko – Alarmstufe Rot?

Risiko – Alarmstufe Rot?

Die negative Konnotation des Wortes “Risiko” lässt sich auf verschiedene historische, kulturelle und sprachliche Faktoren zurückführen.

Einerseits hat die deutsche Geschichte mit den Folgen von Kriegen und Krisen dazu beigetragen, dass das Konzept von Risiko mit Schaden, Verlust und Unglück assoziiert wird. In der Nachkriegszeit und insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg war es wichtig, Wohlstand und Sicherheit zu fördern, um solche Ereignisse zu vermeiden. Daher wurde das Konzept von Risiko in der deutschen Kultur mit Vorsicht und Schutz in Verbindung gebracht.

Andererseits gibt es auch eine sprachliche Komponente. Das Wort “Risiko” stammt aus dem italienischen, hatte ursprünglich eine neutrale Bedeutung und wurde erst später in Verbindung mit der Seefahrt und Handelsrisiken verwendet. Als das Wort später in die deutsche Sprache übernommen wurde, war seine Bedeutung bereits negativ konnotiert, was sich bis heute fortsetzt.

Darüber hinaus gibt es auch kulturelle Faktoren, die zur negativen Konnotation von Risiko beitragen. In der deutschen Kultur wird oft betont, dass es besser ist, auf Nummer sicher zu gehen und keine unnötigen Risiken einzugehen. Dies ist Teil eines allgemeinen Trends zur Vorsicht und Sicherheit in der deutschen Gesellschaft.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die negative Konnotation des Wortes “Risiko” in der deutschen Sprache durch eine Kombination aus historischen, kulturellen und sprachlichen Faktoren entstanden ist.

Diese Überlegungen bestätigen sich auch in meinen Workshops und Schulungen, in denen die Grundeinstellung zum Risiko eher negativ als positiv ist.

Im Video habe ich die Ergebnisse einer kleinen Umfrage, bzgl. der Grundeinstellung zum Risiko, zusammengestellt und erläutere was dies für Herausforderungen mit sich bringt, wann immer wir mit Risiken umgehen wollen.

Die dazugehörige Präsentation findest Du wie immer als Download.

Gruppenentscheidungen VERBESSERN mit der Delphi-Methode

Gruppenentscheidungen VERBESSERN mit der Delphi-Methode!

Viele Entscheidungen in unserem Alltag müssen in Gruppen oder von Gruppen getroffen werden. Dabei gibt es einig Hürden wie Gruppendenken, Gruppenpolarisierung der den Effekt des gemeinsamen Wissens.

Die Delphi-Methode ist ein Ansatz zur Entscheidungsfindung, der in Gruppen verwendet wird, um konsensbasierte Entscheidungen zu treffen bzw. zu verbessern. Es ist ein iterativer Prozess, bei dem eine Gruppe von Experten ihre Meinungen anonym abgibt und diese Meinungen in mehreren Runden diskutiert werden, bis eine gemeinsame Entscheidung erreicht wird. Auch eine nicht anonyme Durchführung ist unter bestimmten Voraussetzungen denkbar. 

Die Delphi-Methode minimiert das Risiko von Gruppendenken und Gruppenpolarisierung und sorgt für eine größere Beteiligung und Verringerung von Konflikten. Es ermöglicht es auch, Expertenmeinungen in die Entscheidungsfindung einzubeziehen und Verzerrungen und Vorurteile zu minimieren. Die Delphi-Methode ist eine flexible Methode, die in vielen Bereichen, einschließlich Geschäft, Technologie und Forschung, verwendet werden kann.

Der Einsatz der Delphi-Methode hat konkrete Vorteile:

Im Video wird die grundsätzliche Funktionsweise der Delphi-Methode am Beispiel einer Risikoeinschätzung erläutert.

Die dazugehörige Präsentation findest Du hier zum Download.

Aufbau einer Risikomatrix

Was soll ich denn noch alles machen?

“Risikomanagement” hört sich hochtrabend an. Es hört sich an als könnte man darauf prima “Was soll ich denn noch alles machen?” erwidern. Dabei versteckt sich dahinter nur gesunder Menschenverstand gepaart mit etwas Formalisierung. Es werden nicht zwingend neue Prozessbeschreibungen oder gar vollständige Managementsysteme benötigt, sondern lediglich die Frage “Was wäre wenn?” und natürlich die Antworten auf diese Frage. Je nach Unternehmensgröße wird dann etwas Formalisierung notwendig um mit den entdeckten Risiken auch vernünftig umgehen zu können.

Teil dieser Formalisierung ist die Risikomatrix als Möglichkeit identifizierte und bewertetet Risiken zu dokumentieren. Dabei wird die Bewertung in zwei Dimensionen vorgenommen:

Das ist im Grunde keine Raketenwissenschaft. Allerdings gibt es bei der Einteilung der Skalen dieser beiden Bewertungsdimensionen ein paar Kleinigkeiten zu beachten.

Was genau, erfährst du im nachfolgenden Video. Die darin verwendete Präsentation findest Du ebenfalls zum Download.

Ankereffekte als Entscheidungsfehler – 5 Minuten für Bessere Entscheidungen

Was soll es sein, ein schickes neues Cabrio oder doch lieber einen praktischen Van, sportliches Fahrgefühl oder lieber Familien- und Urlaubstauglichkeit? Bei dieser Wahl kann ich dir auch nicht helfen, allerdings vielleicht bei der Verhandlung eines vernünftigen Preises. In solchen Situationen, wie eben der Verhandlung eines Gebrauchtwagenpreises oder der Einschätzung bestimmter entscheidungsrelevanter Parameter, sind unsere zuständigen kognitiven Prozesse zahlreichen nicht rationalen Einflussfaktoren unterworfen. Diese verzerren die Entscheidung bzw. die Einschätzung in eine Richtung, welche durch rationale Argumente nicht gerechtfertigt ist. So wird der zu verhandelnde Gebrauchtwagenpreis ebenfalls beeinflusst.

Einer dieser Faktoren ist die sogenannte Ankerheuristik, welche zuerst von US-Psychologen Daniel Kahneman und Amos Tversky in den 1960er-Jahren umfassend beschrieben wurde. Die Ankerheuristik entfaltet ihre Wirkung größtenteils unbewusst und es ist daher schwer sich ihr zu entziehen. 

Was sich genau dahinter verbirgt und was du dagegen tun kannst, erfährst du im nachfolgenden Video. Die darin verwendete Präsentation findest Du ebenfalls zum Download.