6 Tipps zur Verbesserung der Liquidität
Auch wenn Ihr Unternehmen gut läuft, können Schwankungen zu unangenehmen Liquiditätsengpässen führen. Kein Geld zu haben, wenn auch nur temporär, bedeutet meist noch mehr Geld ausgeben zu müssen. Sie können dann Skonti nicht richtig nutzen oder müssen an anderer Stelle sogar Mahn- und Verzugsgebühren in Kauf nehmen. Oder Ihnen entgehen gute Gelegenheiten, die Sie, weil Sie gerade nicht flüssig sind, nicht wahrnehmen können. Insgesamt kein sehr erstrebenswerter Zustand. Daher finden Sie nachfolgend ein paar Tipps wie Sie immer liquide bleiben.
Schnell ausliefern und berechnen
Immer wieder erstaunlich ist es, wie lang manche Unternehmen benötigen, um nach getaner Arbeit eine Rechnung zu schreiben. Besonders im Handwerksbereich kann es vorkommen, dass diese erst zwei Monate später beim Kunden eingeht. Machen Sie nicht den gleichen Fehler. Wenn die Leistung ausgeführt ist, sollten Sie unmittelbar danach eine Rechnung erstellen. Das Geld ist dann wesentlich eher auf Ihrem Konto und Sie können damit arbeiten.
Rechnungskürzung und Rückfragen vermeiden
Wenn Ihr Kunde, aus was für Gründen auch immer, die Zahlung Ihrer Rechnung noch etwas nach hinten schieben möchte, dann sind Rückfragen und Änderungswünsche ein beliebtes Mittel. Sorgen Sie also dafür, dass Ihre Rechnung keinen Anlass zu Rückfragen bietet. Ihrem Kunden sollte im Vorfeld alles bekannt sein was auf der Rechnung stehen wird. Dazu sollten Sie während der Angebotsphase Ihre Leistung möglichst konkret beschreiben. Diese Beschreibung sollte in der Rechnung wieder auftauchen. Eventuelle notwendige Mehrleistung, die während der Angebotsphase noch nicht absehbar war, sollten Sie vor der Ausführung an Ihren Kunden kommunizieren und ihm klar machen wie sich das auf die spätere Rechnung auswirkt.
Forderungsausfälle vermeiden
Eine ausgefallene Forderung ist immens ärgerlich. Insbesondere dann, wenn es sich um einen größeren Betrag handelt. Solche Ereignisse können ein gewaltiges Loch in Ihre Finanzplanung reißen. Sie können das Risiko von Forderungsausfällen reduzieren indem Sie sich über die Zahlungsfähigkeit Ihrer Kunden stehts im Klaren sind. Folgende Maßnahmen können dabei hilfreich sein.
Bonitätsauskünfte bei Neukunden: Arbeiten Sie mit neuen Kunden zusammen, zu denen Sie noch keine Beziehung und möglicherweise auch keinen guten persönlichen Kontakt haben, sollten Sie sich bei einer der einschlägigen Auskunfteien eine Bonitätsauskunft beschaffen. Wird dort ein negativer Wert ausgewiesen, sollten Sie die Zahlungsziele entsprechend eng wählen oder sogar Vorkasse verlangen. Unter Umständen kann es auch sinnvoll sein von einer Zusammenarbeit abzusehen.
Anzahlungen vereinbaren: Bei größeren Auftragssummen sollten Sie mit Anzahlungen und Zwischenabrechnungen arbeiten. Dies reduziert das Risiko, denn ein eventueller Zahlungsausfall ist nicht mehr so hoch.
Lastschrifteinzug: Setzen Sie auf Lastschrifteinzüge. So können Sie gewährleisten, dass Ihre Zahlungsziele eingehalten werden.
Beobachten Sie das Zahlungsverhalten Ihrer Kunden: Falls einer Ihrer Kunden regelmäßig zu spät zahlt, sollten Sie dringend das Gespräch suchen. Zu späte Zahlung ist ein Indiz für Zahlungsschwierigkeiten. Dies birgt auch das Risiko einer Rückforderung im Falle der Insolvenz des Kunden. Diese Rückforderungen können existenzbedrohende Ausmaße annehmen. Das Gespräch hilft die wahren Gründe der Zahlungsverzögerung zu erkennen. Gegebenenfalls können Sie Maßnahmen wie Vorkasse oder Anzahlungen einleiten, um das Risiko zu senken.
Beschaffen Sie Geld dann, wenn Sie noch keins brauchen
Die Bank vergibt am liebsten an denjenigen einen Kredit, der ihn eigentlich nicht benötigt. Das klingt nach einem Sprichwort, ist aber bittere Realität. Beantragen Sie Kontokorrentlinien daher immer vorsorglich und nicht wenn Ihnen das Wasser bis zum Hals steht.
Lieferantenzahlungsziele verlängern
Ein Lieferant, der Ihnen ein langes Zahlungsziel einräumt, ist bares Geld wert. Die Ausnutzung dieser Zahlungsziele wirkt wie eine Kontokorrentlinie bei der Bank. Sie sollten demnach Folgendes tun.
Eingeräumte Zahlungsziele immer ausnutzen: Es ist sicher löblich jede Rechnung gleich nach Erhalt zu zahlen. Wirtschaftlich ist es aber Unsinn. Nutzen Sie die Ihnen eingeräumten Zahlungsziele immer vollständig aus. Einzige Ausnahme ist die Nutzung von Skonto. Dies sollten Sie in jedem Fall tun. Mehr dazu finden Sie im nächsten Abschnitt.
Längere Zahlungsfristen verhandeln: Wenn Sie die Möglichkeit haben, mit Ihren Lieferanten über längere Zahlungsziele zu sprechen, nutzen Sie sie. Besonders dann, wenn Sie bereits langjährig Kunde sind, ist die Bereitschaft zur Anpassung der Zahlungsmodalitäten häufig gegeben. Sie gewinnen dadurch wieder finanziellen Spielraum.
Nutzen Sie Skonto
Oben wurde es bereits angedeutet. Es gibt keine leichtere Art für Sie Geld zu sparen, als die Ausnutzung eingeräumter Skonti. Oftmals können Sie den Rechnungsbetrag um 2-3 Prozent, in Ausnahmefällen sogar 4 Prozent kürzen, wenn Sie eher zahlen. Bei einer Rechnung über 10.000€ sind die 200€ bis 400€ die Sie einsparen können, wenn Sie zum Beispiel 14 Tage eher zahlen als Sie zahlen müssten. Selbst wenn Sie dafür Ihren Kontokorrent in Anspruch nehmen, wäre das noch ein gutes Geschäft. Im gleichen Zeitraum würden Sie bei einem Kontokorrentzinssatz von 7 Prozent p.a. lediglich ungefähr 30€ Zinsen zahlen.